Letzte Aktualisierung: 7. November 2024 Text: Ingrid Blum
FCI anerkannt: Gesellschafts- und Begleithunde
Ursprüngliche Aufgabe
Viehherden bewachen, Begleit- und Wachhund, lebende Türglocke.
Herkunft
In Tibet entstand der Tibet Apso, der eben kein Terrier ist, aus zwei Zuchtlinien. Als Hüte- und Wachhund lebte er mit Nomaden in über 4500 m Höhe.Als Begleiter, Bethund, Wärmflasche und Wächter lebte er bei den Mönchen. Tibet Apso durften nicht verkauft werden. So kamen zwei Hunde als Dankbarkeitsgeschenk an eine britische Ärztin nach Europa, wo sie 1930 den Lamleh-Kennel begründeten.
Arbeitsweise
Als Hütehund bewachten Tibet Apso Viehherden der Nomaden und alarmierten bei Gefahr die grossen Do Khyis, die dann den Schutz der Herde übernahmen. Im Gebirge brauchten die Tibet Apso besondere Klettereigenschaften und Sprungkraft. Als Haushunde der Mönche und Bauern warnten sie die Bewohner vor Fremden.
Aussehen
Der Tibet Apso, mit einer Schulterhöhe von 35 bis 41 cm, hat einen quadratischen, kraftvollen Körper und ungewöhnlich breite Pfoten. Sein üppiges, doppeltes Fell darf ausser Schoko- und Leberbraun in allen Farben gezeigt werden; wichtig sind die schwarze Nase und schwarzen Augenlider. Die Rute wird aufgelegt über dem Rücken getragen. Die Haare am Kopf dürfen weder über die Augen fallen noch die Sehfähigkeit einschränken. Das abgestorbene Haar wird herausgebürstet. Die notwendige Fellpflege ist intensiv.
Charakter
Feinfühlig, temperamentvoll, fröhlich, wachsam, eigenständig, mutig, verspielt, gelassen, gelehrig und Fremden gegenüber zurückhaltend sind typische Eigenschaften eines Tibet Apso mit starker Persönlichkeit. Im Lernen muss er einen Sinn sehen, Wiederholungen sind bei ihm meist unangebracht. Er ist nicht bestechlich, die Sympathie muss seitens des Menschen erarbeitet werden.
Gesundheit
Mögliche Probleme: Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation, Progressive Retinaatrophie, Katarakt, Canine Ceroid- Lipofuszinose, Linsenluxation
Spezielles
Der Tibet Terrier lässt sich nach der neuesten Studie (Savolainen 2002) auf die früheste genetische Gruppe (Klade) der Haushunde vor etwa 11 bis 16 Tausend Jahren zurückführen. Den in Tibet lebenden Tibet Apso ordnete die Studie in sehr geringer genetischer Distanz zu den mongolischen Ursprungs-Grauwölfen ein. So kann sich der Tibet Terrier in ungewöhnlichem, von europäischen Haushunden durchaus abweichendem Wesen zeigen.
Wir verzichten bewusst auf Hinweise bezüglich heutiger Verwendungsmöglichkeiten. Ursprüngliche Aufgaben, Arbeitsweisen sowie die Individualität sind entscheidend.
Quelle: weltdertiere.ch
© Ingrid Blum