Letzte Aktualisierung: 12. November 2024 Text: Katharina Sonnenwald
Botanischer Name: Bellis perennis
Volksname: Gänseliese, Tausendschön, Massliebchen, Monatsröserl, Himmelsblume, Gisegeisseli, Geissemeieli, Morgenblume, Margritli
Er liebt mich, er liebt mich nicht ... Fast jeder kennt das Gänseblümchen. Lange unterschätzt, wurde dieses kleine Pflänzchen zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt.
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Mythen und Legenden
Früher glaubte man, dass die ersten drei Gänseblümchen, die man nach der Schneeschmelze ass, besonders heilkräftig seien. Sie sollten vor Fieber, Zahnweh und bösen Augen, also dem unheilvollen Blick bewahren. Manche Gänseblümchen sind ganz weiss, andere haben einen leichten rosa Schimmer. Wie kommt das? Hierzu gibt es eine entzückende Geschichte: Nachts steigen die Engel vom Himmel herab und wandern über die Erde, um nach dem Rechten zu sehen. Treffen sie auf ein schlafendes Gänseblümchen, hauchen sie ihm einen Kuss aufs geschlossene Blütenköpfchen, worauf es errötet. Die Germanen weihten das Gänseblümchen der Göttin Freya, der Göttin der Liebe, des heimischen Herdes und des Glücks. Gänse verzehren es mit dem allergrössten Vergnügen, diesem Umstand verdankt es auch seinen Namen «Gänseblümchen». Der lateinische Gattungsname «Bellis» hingegen kommt von «bellus» übersetzt «schön», der Artname «perennis» bedeutet «dauern» oder «beständig».
So zart und klein und doch voller Wunder
Seine heilende Eigenschaft ist seit Jahrtausenden bekannt. Das Gänseblümchen wurde oft gegen Erkrankungen, die am Ende des Winters auftraten, eingesetzt. Die Wissenschaft hat sich nun mit dem Gänseblümchen beschäftigt. Sie fand heraus, dass Saponine enthalten sind, die bei festsitzendem Husten helfen. Ausserdem kommen Flavanoide vor. Sie binden unter anderem freie Radikale und gehören zu den wichtigsten krebsvorbeugenden Substanzen. Das Gänseblümchen enthält viel Vitamin C, das vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit. Zudem noch pflanzliches Eiweiss, Vitamin A und viele Mineralstoffe.
Die grosse Wirkkraft des Spitzwegerichs beim Heilen von Wunden wurde 2014 bestätigt, als er zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde, mit dem Verweis auf die in ihm enthaltenen antibakteriellen und blutstillenden Wirkstoffe.
Das Stehaufmännchen mit aufrichtender Kraft hilft geschwächten und traumatisierten Tieren
Der englische Arzt und Apotheker Nicholas Culpeper (1616 –1654) war der Ansicht: «So klein die Pflanze ist, so gross ist ihre Wirkung für Körper und Seele, weshalb der Schöpfer so viele Gänseblümchen hat wachsen lassen.»
Dem Gänseblümchen wohnt die starke Kraft inne, sich immer wieder aufzurichten. Ob der Rasenmäher darübersaust, Hunde sich auf ihm wälzen oder es umrennen, kurze Zeit später erscheint es wieder und lacht uns mit seinem Blütengesichtchen spitzbübisch an, so als wäre nichts gewesen! Das Gänseblümchen eignet sich daher ideal für geschwächte und traumatisierte Tiere. Es hilft bei einem Gefühl des «Getretenseins» und ist Balsam für misshandelte Hunde.
Ein Zauberkraut für den Fellwechsel
Das Gänseblümchen, auch Tausendschön genannt, regt den Hautstoffwechsel an. Dies wussten die wild lebenden Artgenossen unserer Hunde schon vor Urzeiten, indem sie das wohlschmeckende Tausendschön frassen oder sich genüsslich auf den mit Gänseblümchen übersäten Bergwiesen wälzten. Auch heute noch kann man Hunde beobachten, die ein Blümchen nach dem anderen gierig verschlingen, sobald sie Gelegenheit dazu bekommen. Im Frühling bewirkt das Gänseblümchen wahre Wunder, wenn die Tiere das Winterfell gegen das Sommerfell eintauschen. Als Tee getrunken ist es ein Frühjahrsputz für die Zellen und dadurch hilfreich für den Fellwechsel. Und ein konzentrierter Gänseblümchen-Tee, der über die Haut des Hundes gestrichen wird, sorgt unterstützend für schönes, weiches und samtiges Fell.
Jetzt ist Erntezeit
Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde wärmen, blüht das Gänseblümchen unermüdlich bis zum Wintereinbruch. Es kann das ganze Jahr geerntet werden. Jedoch ist der Wirkstoffgehalt im Frühjahr am grössten. Verwenden kann man die Blüten und die Blätter. Wichtiger Hinweis beim Sammeln: Sammeln Sie Gänseblümchen nicht in der Nähe von Strassen (mind. 10 Meter Abstand) Schienen oder gedüngten und gespritzten Feldern.
Gänseblümchenrezepte
Für den Fellwechsel
1 TL Blüten und Blätter mit heissem, nicht mehr kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten abgedeckt ziehen, abseihen und auf Zimmertemperatur erkalten lassen. 4 Wochen lang täglich unter das Futter mischen. Zusätzlich 1–3 frisch gepflückte Blüten ganz fein schneiden und ebenso untermischen.
Für ein samtiges Fell
Das Fell einmal täglich gründlich mit einer weichen Bürste bürsten, anschliessend etwas Gänseblümchen-Aufguss in das Fell einmassieren, dazu die Fingerspitzen in eine Tasse mit dem frisch zubereiteten lauwarmen Aufguss tauchen und gleichmässig gegen den Strich auf der Haut verteilen. Anschliessend nochmals kurz bürsten.
Zubereitung eines konzentrierten Aufgusses für die äusserliche Anwendung:
2 TL Gänseblümchenkraut (Blüte mit Stiel) klein schneiden, in eine Tasse geben und mit nicht mehr kochendem Wasser überbrühen, 20 Minuten ziehen und auf Zimmertemperatur erkalten lassen. Am besten täglich frisch zubereiten.
Klaras Tipp:
Entschlackungs-Kräuter für Hunde, denn da ist auch das tiefenreinigende Gänseblümchen mit drin. Und Klaras Felltonikum gegen Zecken, das auch beim Fellwechsel hilft.
Tausendsassa – Tausendschön:
- Frühjahrsputz für die Zellen
- Hilfe für den Fellwechsel
- Mineralien für eine gesunde Darmflora
- Linderung bei festsitzendem Husten
- Pflanzenpflaster bei Schürfwunden
- Heilmittel bei Ekzemen
- Vorbeugung gegen Krebs
- Hilfe bei Juckreiz durch Insektenstiche
- Stärkung bei Schwächezuständen
- Balsam für traumatisierte Hunde
Quelle: weltdertiere.ch
Katharina Sommerwald ist ausgebildete Phyto- und Aromatherapeutin und spezialisiert auf Hunde.
Naturheilmittel Gänseblümchen — tierisch Beitrag vom 23.08.2018
Das Gänseblümchen schmückt im Frühling und Sommer nicht nur jede Wiese. Die kleinen Blüten sollen auch Hunden helfen, welche körperliche Beschwerden und psychische Probleme haben. Erfahren Sie mehr im «tierisch» Beitrag.