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Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2024
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Unsere geliebten Samtpfoten sind neugierige Entdecker, die jede Ecke ihres Zuhauses erkunden. Doch gerade in der Wohnung lauern zahlreiche Gefahren, die oft unterschätzt werden. Von giftigen Zimmerpflanzen über offene Fenster bis hin zu scheinbar harmlosen Alltagsgegenständen – viele Dinge, die für uns ungefährlich erscheinen, können für Katzen ein ernsthaftes Risiko darstellen.
Ein katzensicheres Zuhause bedeutet nicht nur, offensichtliche Gefahren zu beseitigen, sondern auch potenzielle Risiken zu erkennen, bevor es zu einem Unfall kommt. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten und wie Sie Ihre Wohnung so gestalten, dass Ihre Katze sicher und unbeschwert leben kann. Denn eine sichere Umgebung ist der beste Schutz für Ihre neugierige Samtpfote!
Kurzübersicht – Gefahren vermeiden
Gekippte Fenster – Kippfensterschutzgitter oder feinmaschiges Netz nutzen
Giftige Pflanzen – Kunstpflanzen oder katzenfreundliche Pflanzen wie Katzengras, Bambus oder Zimmer-Jasmin
Giftige Lebensmittel – Lebensmittel wegräumen, gut verschlossene Mülleimer
Erstickungs- oder Stromschlaggefahr durch Kabel & kleine Gegenstände – Kabel sichern oder verstecken, Kleinteile ausser Reichweite aufbewahren
Herd & Haushaltsgeräte – Herdschutzgitter, Abdeckplatten nutzen, Waschmaschine/Trockner kontrollieren vor Nutzung
Falle – Offene Küchen, Schränke mit Hohlräumen – Hohlräume mit festen Abdeckungen sichern
Ertrinkungsgefahr durch Toiletten – Toilettendeckel geschlossen halten, Trinkbrunnen als Alternative anbieten
Kerzen – Brand- und Verletzungsgefahr – LED-Kerzen oder echte Kerzen sicher platzieren
Türen – Eingeklemmte Pfoten – Türstopper nutzen
Balkonstürze – Stabiles Katzennetz anbringen, Liegeflächen oder überdachte Ecken schaffen
Gekippte Fenster scheinen harmlos, doch für Katzen können sie zur tödlichen Falle werden. Beim Versuch, sich durch den Spalt zu zwängen, besteht die Gefahr, dass sie stecken bleiben und sich ernsthaft verletzen.
Tipp: Nutzen Sie spezielle Kippfensterschutzgitter oder sichern Sie die Fenster mit einem feinmaschigen Netz. So können Sie sicher lüften.
Giftige Pflanzen
Viele Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig. Besonders gefährliche Pflanzen sind Lilien, Tulpen, Amaryllis, Dieffenbachien, Efeu, Weihnachtssterne und Alpenveilchen. Die Liste von giftigen Pflanzen ist noch einiges länger. Selbst kleinste Mengen können zu Vergiftungen führen.
Tipp: Verzichten Sie auf giftige Pflanzen und setzen Sie stattdessen auf katzenfreundliche Alternativen wie Katzengras, Bambus oder Zimmer-Jasmin. Auch Kunstpflanzen können eine Alternative sein, allerdings sollten diese hochwertig und frei von Klebstoffen oder ablösbaren Kleinteilen sein.
Was tun bei einer Vergiftung? Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze an einer giftigen Pflanze geknabbert hat, beobachten Sie sie genau. Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Atemnot oder Teilnahmslosigkeit erfordern sofortiges Handeln. Rufen Sie umgehend Ihren Tierarzt an, um das weitere Vorgehen abzuklären.
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Gefährliche Lebensmittel – Achtung, giftig für Katzen!
Nicht alle Lebensmittel, die für Menschen harmlos sind, sind auch für Katzen unbedenklich. Besonders gefährlich sind:
- Schokolade
- Zwiebeln und Knoblauch
- Lauchgewächse
- Trauben
- Rosinen
- Steinobst
- Avocados
- rohes Schweinefleisch
- Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprikas und Auberginen
- Nüsse
Auch gewürzte oder fettige Speisen können zu Verdauungsproblemen führen.
Tipp: Achten Sie darauf, keine Lebensmittel offen stehen zu lassen und Essensreste sofort wegzuräumen. Bewahren Sie Lebensmittel ausserhalb der Reichweite Ihrer Katze auf und sorgen Sie dafür, dass Mülleimer gut verschlossen sind.
Was tun bei Verdacht auf Vergiftung? Bei einem Verdacht sollte unverzüglich der Tierarzt konsultiert werden. Die verdächtige Giftquelle muss in die Praxis mitgebracht werden, am besten mit Verpackung. Erbrochenes oder auch angefressenes Material ebenfalls mitbringen. Bei Kontakt der mutmasslichen Giftquelle mit Haut, Fell, Schleimhäuten und Augen kann der Besitzer versuchen, diese mit lauwarmem Wasser vorsichtig auszuwaschen. Ist das Material trocken, kann versucht werden, es mit dem Staubsauger zu entfernen.
Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag: Giftstoffe im Alltag – unvermutete Gefahrenquellen
Kabel, kleine Gegenstände & Co. – unterschätzte Risiken
Kabel, kleine Deko-Objekte oder herunterhängende Fäden können für Katzen gefährlich sein. Sie neigen dazu, an Kabeln zu knabbern oder mit kleinen Gegenständen zu spielen, was zu Erstickungs- oder Stromschlaggefahr führen kann.
Tipp: Kabel mit Schutzummantelungen versehen oder hinter Möbeln verstecken. Mehrfachsteckdosen mit Schalter, um die angeschlossenen Geräte vom Stromnetz zu trennen, wenn man nicht zuhause ist. Kleinteile ausserhalb der Reichweite der Katze aufbewahren. Besonders gefährlich sind Nähnadeln oder Haargummis, da sie im Magen zu ernsten Problemen führen können.
Herd & Haushaltsgeräte – Vorsicht ist besser als Nachsicht
Viele Katzen springen gerne auf Küchenarbeitsplatten oder erkunden Elektrogeräte. Heisse Herdplatten oder offene Geschirrspülmaschinen sowie Waschmaschinen sind dabei oft eine Gefahr. Besonders Touchscreen-Herde ohne Induktion bergen ein hohes Risiko, da Katzen diese versehentlich aktivieren können. Ausserdem können die Krallen Kratzer auf empfindlichen Oberflächen hinterlassen.
Tipp: Nutzen Sie Herdschutzgitter oder legen Sie nach dem Kochen eine Schutzabdeckung auf die Platten. Eine durchgehende Herdabdeckplatte schützt nicht nur vor Kratzern, sondern verhindert auch eine unbeabsichtigte Aktivierung. Kontrollieren Sie immer Waschmaschine und Trockner, bevor Sie sie einschalten, um zu verhindern, dass sich Ihre Katze darin versteckt.
Offene Küchen mit Hohlräumen – eine unsichtbare Falle
In offenen Küchen mit Hohlräumen über den Schränken können Katzen hineinklettern, ohne wieder herauszukommen. Gerade für kletterfreudige Katzen sind solche Zwischenräume besonders verlockend.
Tipp: Überprüfen Sie Ihre Küche auf solche Hohlräume, bevor Ihre Katze diese entdeckt. Decken Sie offene Bereiche beispielsweise mit einer Holzplatte oder einer anderen festen Abdeckung ab. So verhindern Sie, dass Ihre Katze in eine Falle gerät, aus der sie nicht mehr selbstständig herauskommt.
Offene Toilettenschüsseln können für Katzen zur Falle werden. Besonders junge oder kleine Katzen könnten hineinfallen und nicht mehr herauskommen.
Tipp: Halten Sie den Toilettendeckel geschlossen, um das Risiko zu vermeiden. Sie können Ihrer Katze zudem immer eine leicht zugängliche Wasserquelle wie zum Beispiel einen Trinkbrunnen anbieten, um das Interesse an der Toilette zu reduzieren.
Kerzen – Brand- und Verletzungsgefahr
Kerzenflammen sind für Katzen besonders verlockend. Sie könnten mit ihren Schnurrhaaren oder Pfoten zu nahe kommen oder eine Kerze im Spiel umstossen.
Tipp: Verwenden Sie nach Möglichkeit LED-Kerzen, um Brandgefahren zu vermeiden. Falls Sie echte Kerzen nutzen, stellen Sie diese an einen sicheren Ort, den Ihre Katze nicht erreichen kann, und lassen Sie sie nicht unbeaufsichtigt brennen.
Balkonsicherung – Gefahrenquelle mit Aussicht
Katzen lieben es, auf dem Balkon zu sitzen und die Welt zu beobachten. Doch ein ungesicherter Balkon kann schnell zur Absturzgefahr werden.
Tipp: Ein stabiles Katzennetz verhindert Stürze und gibt Ihrer Katze eine sichere Möglichkeit, frische Luft zu geniessen. Achten Sie darauf, dass das Netz straff gespannt und reissfest ist. Zusätzlich können erhöhte Liegeflächen oder eine kleine überdachte Ecke für Schatten sorgen.